Jean-Louis Debré

französischer Jurist und Politiker; UMP; 2007 bis 2016 Präsident des Verfassungsrates (Conseil constitutionnel); 1986 bis 2007 Abgeordneter, Innenminister 1995-1997, Fraktionschef des RPR bis 2002 und Parlamentspräsident 2002-2007

* 30. September 1944 Toulouse

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 22/2016

vom 31. Mai 2016 (cs)

Herkunft

Jean-Louis Debré wurde am 30. Sept. 1944 in Toulouse geboren. Sein Urgroßvater väterlicherseits war ein aus dem Elsass stammender Rabbiner, sein Großvater Robert Debré konvertierte bei der Heirat zum Katholizismus und begründete als Arzt die moderne Pädiatrie in Frankreich. Dessen Frau Jeanne, D.s Großmutter, die aus einer Künstlerfamilie stammte, war eine der ersten Klinikärztinnen in Frankreich. D.s Vater Michel Debré (1912-1996), diente General Charles de Gaulle seit der Résistance, prägte 1958 als dessen Justizminister die Verfassung der neuen V. Republik und amtierte 1959-1962 als Premierminister sowie danach als Minister. D.s Mutter Anne-Marie war die Tochter des Architekten Charles Lemaresquier, dem Bauherr einiger der privaten Prachtbauten in Paris. Zur Zeit der Geburt ihrer Zwillinge lebte D.s Mutter - damals gab es noch Kämpfe mit den Deutschen - am Stammsitz ihrer Familie unweit von Toulouse. D. wuchs mit drei Brüdern dann aber in Paris auf. Sein Zwillingsbruder Bernard Debré machte sich als Urologe einen Namen, stieg ebenfalls in ...